Kristan v. Waldenfels

Mitglied des Bayerischen Landtags

Marcus Hofmann und Annika Höger

Auf Leben und Tod. – Teil 33 meiner Begegnungen im Hofer Land

Schichtbeginn war um 6 Uhr morgens; ich komme mittags dazu. Noch ehe ich mich fertig umgezogen habe, klingelt bereits der Funkmelder.

Nach dem Einsatz geht es wieder zurück auf die Wache. Wir füllen den Rettungswagen auf: Nadeln, Infusionen, Verbandsmaterial. Es dauert keine fünf Minuten, dann folgt der nächste Einsatz. Der Notarzt befürchtet einen Herzinfarkt. Wir bringen die Patientin mit Blaulicht in die Klinik.

Marcus Hofmann ist 47, stammt aus Marxgrün, lebt in Hof. Er arbeitet hauptberuflich für das Bayerische Rote Kreuz. Er ist Notfallsanitäter und Wachleiter der Rettungsstelle Naila.

Annika Höger, 25, stammt ebenfalls aus Marxgrün, lebt aber jetzt in Köditz. Sie fährt ehrenamtlich im Rettungsdienst mit. Hauptberuflich ist sie Art Director bei Lamilux. Sie hat in ihrer Freizeit eine Fortbildung zur Rettungssanitäterin gemacht.

Um 18 Uhr, bei Dienstschluss, endet unser letzter Einsatz. Die Nachtschicht übernimmt.

Von der Politik wünscht sich Marcus Hofmann etwas Wesentliches: „Die Krankenhausdichte darf nicht zu sehr abnehmen. Gerade auf dem Land werden die Rettungsfahrten sonst gefährlich lang.“

Was ich ganz persönlich von diesen sechs Stunden mitnehme? Es ging mir hier so, wie es mir auch bei den anderen medizinischen „Begegnungen im Hofer Land” gegangen ist: Man wird mit den grundsätzlichen Tatsachen des Lebens konfrontiert. Buchstäblich mit Leben und Tod. Das macht einem klar, was wirklich wichtig ist.

Übrigens: Wer Rettungskräfte im Dienst angreift, der sollte sehr viel schärfer bestraft werden, als es im Moment noch der Fall ist.

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